Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie

Das regionäre Lymphabflusssystem des Mundhöhlen-, Gesichts- und Kopfbereiches umfasst als primäre Filterstationen die folgenden Lymphknotengruppen:

  • Submentale und submandibuläre Lymphknoten.
    Einzugsgebiet: Mundhöhle, Oberkiefer, Unterkiefer, Zunge, vorderer Gesichtsbereich.
  • Parotislymphknoten und präaurikuläre Lymphknoten.
    Einzugsgebiet: Schläfe, Stirn, Orbita, seitliche Gesichtsgegend.
  • Para- und retropharyngeale Lymphknoten.
    Einzugsgebiet: innere Nase, Pharynx, Zungengrund.
  • Retroaurikuläre und okzipitale Lymphknoten.
    Einzugsgebiet: hintere Kopfhaut. 

Aus diesen Lymphknotengruppen strömt die Lymphe durch die kranialen und kaudalen Jugularislymphknoten und gelangt über den Truncus jugularis in die V. cava cranialis.

Bei entzündlichen Prozessen kommen Bakterientoxine und Abbaustoffe über die Lymphbahnen in die regionären Lymphknoten und lösen hier entzündliche Reaktionen aus. Bei Entzündungen des Mundhöhlen-Kieferbereiches sind in erster Linie die submandibulären und submentalen Lymphknoten befallen. 

Folgende Veränderungen werden unterschieden:

Resorptive Hyperplasie: Durch Resorption von Toxinen, Bakterien, Abbaustoffen und zerfallenen Leukozyten sind die Lymphknoten vergrößert, aber nicht schmerzhaft.

Lymphadenitis: Schmerzhaft vergrößerte Lymphknoten, die miteinander verbacken sein können.

Lymphknotenabszess: Eitrige Einschmelzung einer Lymphadenitis. Der submentale oder submandibuläre Lymphknotenabszess hat keine Verbindung zum Knochen. Die Unterscheidung von einem odontogenen Abszess ist oft erst bei der Inzision möglich. 

Therapie:

  • Die resorptive Hyperplasie und die Lymphadenitis heilen in der Regel nach Beseitigung der entzündlichen Ursache ab.
  • Der Lymphknotenabszess muss inzidiert werden.
Chronischer Lymphknotenabszess
Chronischer Lymphknotenabszess