Zahn- Mund- Kieferheilkunde
    (Kurzfassung)

Kronen

Als klinische Zahnkrone bezeichnet man den Teil des natürlichen Zahnes, der aus dem Zahnfleisch herausragt. Werden Teile davon bei Karies oder einem Trauma zerstört, können sie durch Füllungen oder durch Kronen ersetzt werden. Nach den eingesetzten Materialien unterscheidet man folgende Kronen:

Vollgusskronen werden komplett aus Metall gefertigt. Silberfarbene können aus einer Palladiumlegierung oder Titan bestehen (Nichtedelmetalle). Goldfarbene bestehen aus Legierungen mit mehr oder weniger hohem Goldanteil.

Verblendkronen bestehen aus einem dünnen Metallgerüst, welches mit Kunststoffen bzw. Keramik individuell zahnfarben verblendet wird.

Mantelkronen oder Jacketkronen sind zahnfarben und haben kein Metallgerüst, werden also ausschließlich aus Polymeren oder Keramik hergestellt.

Teilkronen werden so bezeichnet, weil sie nur einen Teil des Zahnes ersetzen. Je nach ihrer Größe bezeichnet man sie auch als Halb- oder Dreiviertelkronen. Sie können aus Metall, Keramik oder Kunststoff hergestellt werden. Der Übergang vom Inlay/Onlay (Einlage- bzw. Auflagefüllung) zur Teilkrone ist fließend.

Darüber hinaus unterscheidet man Kronen nach konstruktionsspezifischen Besonderheiten (z.B. Stiftkronen, Teleskopkronen).

Vollgusskrone
Vollgusskrone
Verblendkrone
Verblendkrone
Mantelkrone
Mantelkrone
Teilkrone
Teilkrone
A – Modell mit SägestumpfB – Verblendkrone
A – Modell mit Sägestumpf<br>B – Verblendkrone
Kronentherapie an 44-45-46
Kronentherapie an 44-45-46

Indikation für Kronen

Kronen werden bei größerem Hartsubstanzverlust durch Karies bzw. Trauma  zur Wiederherstellung des Zahnes oder wegen einer starken Verfärbung eingesetzt . Ursachen von Verfärbungen können sein: Antibiotikaeinnahme (Tetrazykline) während der Zahnbildungsphase; Einnahme von zu viel Fluorid (Fluorose); abgestorbene oder entfernte Pulpa nach Trauma bzw. Wurzelkanalbehandlung.

Auch Schmelzhypoplasien und Formabweichungen können Anlass für eine Therapie mit Kronen sein. Bei der Schmelzhypoplasie war die Schmelzbildung gestört. Die Zahnoberfläche ist übersäht mit einer Vielzahl von Grübchen. In diese lagern sich mit der Zeit Pigmente aus der Nahrung ein, was zu Verfärbungen führt. Bei Verfärbungen und Hypoplasien kann alternativ zur Krone die Möglichkeit der Aufhellung (Bleaching) und Verblendung solcher Zähne durch Veneers geprüft werden (Keramikverblendschalen).

Formabweichungen entstehen während der Zahnbildung entweder durch Allgemeinerkrankungen (z.B. Rachitis/Lues) oder sind angeboren (Vererbung).

Weitere seltene Indikationen sind:

  • Lückenschluss bei Diastema durch Überkronung der auf Lücke stehenden Frontzähne,
  • Zahnstellungsbesonderheiten
  • Neben der Wiederherstellung des Einzelzahnes dienen Kronen in der Therapie des Lückengebisses als Brückenanker oder Halteelemente
Tetrazyclinverfärbung der Milchzähne
Tetrazyclinverfärbung der Milchzähne
Verfärbter devitaler Zahn 11
Verfärbter devitaler Zahn 11
Zustand nach Bleaching
Zustand nach Bleaching
Verfärbter devitaler Zahn 11 nach Trauma
Verfärbter devitaler Zahn 11 nach Trauma
Keramikschale
Keramikschale
Veneer des Zahnes 11
Veneer des Zahnes 11
Schmelzanomalie
Schmelzanomalie
Veneer
Veneer