GTR steht für „guided tissue regeneration“. Diese Technik ist eine Lappenoperation zur Neugewinnung parodontaler Strukturen. Bei der Kürettage wächst die Gingiva nicht wieder an der gesäuberten Wurzeloberfläche an. Nach dem Entfernen der erkrankten Tascheninnenwand wachsen Epithelzellen schnell über diese Wundfläche (in sechs bis sieben Tagen). In dieser Zeit können sich parodontale Strukturen (Desmodont/Alveolarknochen/Zement) nicht neu bilden.
Dieses Epitheltiefenwachstum entlang der Tascheninnenwand kann man verhindern. Dazu wird zunächst ein Gingiva-(Mukosa-)Lappen gebildet. Zahnbeläge und Granulationsgewebe entfernt man wie bei offener Kürettage. Anschließend wird eine (meist) resorbierbare Membran über dem parodontalen Defekt platziert. Der mukogingivale Lappen wird zurückverlegt und mit Nähten gesichert. Unter der Membran entsteht ein Blutgerinnsel. Bei normal verlaufender Wundheilung bilden sich neue parodontale Strukturen. Das Tiefenwachstum von Epithel wird durch die Membran verhindert. Nach Monaten hat sie sich aufgelöst (bei Membranen aus resorbierbarem Material) oder sie muss nach einigen Wochen entfernt werden.
Eine weitere regenerative Maßnahme ist der Einsatz von Knochenersatzmaterialien. Auch hier wird nach Anästhesie und Bildung eines Mukoperiostlappens zunächst eine Wurzelkürettage durchgeführt. Anschließend wird in die intraalveoläre Knochentasche ein Knochenersatzmaterial eingebracht und dann mit dem Mukoperiostlappen abgedeckt. Die Wundversorgung geschieht durch eine dichte Naht und einen Wundverband.
Ein Wundverband oder auch Zahnfleischverband ist eine spezielle Abdeckung für die Wunde. Ein Wund- oder Zahnfleischverband schützt das Zahnfleisch nach größeren parodontalen Operationen (z.B. Gingivektomie, Gingivoplastik, GTR). Es sind meist Pasten auf Zinkoxid-Eugenol- oder Kunstharzbasis. Sie erhärten durch Speichelzutritt und können zusätzlich durch Verbandhalter oder Nähte fixiert werden. Die Kaufunktion ist reduziert.
Dieser Film zeigt, wie die gesteuerte Geweberegeneration zur Regeneration lokalisierter Knochendefekte eingesetzt werden kann. Unterschiedliche Knochenersatzmaterialien können in Kombination mit einer resorbierbaren Kollagenmembran eingesetzt werden, um das Einwachsen von Weichgewebe in den Defektbereich zu verhindern.
Dieser Film zeigt, wie wir nach Bereichen mit wenig befestigter Gingiva (auch Marginal Gingiva genannt) suchen. Die Bereiche, die nicht genügend befestigte Gingiva besitzen, erfahren Rezession im bukkalen Bereich (Außenseite) des Zahnes.