Oberkiefer
Der Oberkiefer (Maxilla) umfasst den Bereich des mittleren Gesichtsdrittels, und zwar vom Unterrand der Augenhöhle bis zur Oberlippe. Er ist während der embryonalen Entwicklung paarig angelegt, wobei die Verbindung beider Oberkieferanteile an der mittleren Knochennaht des Gaumens (Sutura palatina mediana). Jeder Oberkieferknochen besteht aus einem Oberkieferkörper (Corpus maxillae), von dem jeweils vier Fortsätze (Processus) ausgehen. Die vorderen zwei Drittel des harten Gaumens werden durch den jeweiligen Gaumenfortsatz (Processus palatinus) beider Oberkieferkörper sowie durch den Zwischenkieferknochen (Os incisivum) gebildet. Das paarig angelegte Gaumenbein (Os palatinum) ist ein eigenständiger Knochen und bildet das hintere Drittel des harten Gaumens. Jeweils distal hinter den Molaren liegt ein Knochenhöcker, der als Tuber maxillae bezeichnet wird.
Der Stirnfortsatz (Processus frontalis) bildet den seitlichen Anteil der Nasenhöhle und verläuft bis zum Stirnbein. Der Jochbeinfortsatz (Processus zygomaticus) zieht zum seitlich gelegenen Jochbeinkörper. Im Alveolarfortsatz (Processus alveolaris) befinden sich die Zahnfächer (Alveolen), in denen die Zähne bindegewebig durch die Sharpey’schen Fasern befestigt sind.
Knochenöffnungen des Oberkiefers
Das Gesicht und die Mundhöhle werden von Nerven und Blutgefäßen versorgt, die zum Teil durch Knochenkanäle und Knochenöffnungen (Foramina) verlaufen, durch die die Endverzweigungen des Oberkiefernervs (N. maxillaris) sowie die entsprechenden Blutgefäße zu ihrem jeweiligen Versorgungsgebiet gelangen. Diese Nerven versorgen sensibel die Zähne, die Mundschleimhaut sowie die oberen zwei Drittel der Gesichtshaut. Wichtige Knochenöffnungen des harten Gaumens sind seitlich der Weisheitszähne das Foramen palatinum majus sowie hinter den mittleren Schneidezähnen im Zwischenkieferknochen das Foramen incisivum. Das Foramen infraorbitale befindet sich im Oberkieferkörper unterhalb der knöchernen Augenhöhle.