Entzündungen

Neben den häufiger vorkommenden akuten odontogenen Weichteilentzündungen gibt es chronisch verlaufende odontogene Prozesse, die entweder eitrig einschmelzen oder als entzündliche Infiltrate auftreten.

Differenzialdiagnostisch müssen diese chronischen Entzündungsprozesse von spezifischen Entzündungen, insbesondere von der Aktinomykose (siehe Zerviko-faziale Aktinomykose), abgegrenzt werden.

Entzündliches Infiltrat

Chronisch-entzündliche Schwellung ohne eitrige Einschmelzung.

Symptomatik:

Umschriebene derbe, wenig druckschmerzhafte Schwellung. Die deckende Schleimhaut oder äußere Haut ist gerötet und mit der Schwellung verbacken.

Differenzialdiagnose:

Aktinomykose, Tumor.

Therapie:

  • Beseitigung der Ursache: Extraktion oder Wurzelspitzenresektion des betroffenen Zahnes. Danach tritt in der Regel eine Rückbildung und Abheilung ein.
  • Gegebenenfalls Exzision eines nicht rückbildungsfähigen Infiltrats oder Inzision bei eitriger Einschmelzung.

Chronischer Abszess

Chronische Entzündung mit eitriger Einschmelzung im Vestibulum, am Gaumen und im sublingualen Bereich sowie extraoral (subkutaner Abszess).

Symptomatik:

Bei intraoraler Lokalisation wenig schmerzhafte fluktuierende Schwellung mit geröteter, sich halbkugelig vorwölbender Schleimhaut.

Bei extraoraler Lokalisation umschriebene fluktuierende, wenig schmerzhafte Schwellung und Rötung oder Blaufärbung der verdünnten Haut.

Differenzialdiagnose:

Aktinomykose.

Therapie:

  • Inzision.
  • Beseitigung der Ursache.
Subkutaner Abszess, ausgehend von 24
Subkutaner Abszess, ausgehend von 24

Odontogene Fisteln

Spontaner Durchbruch chronischer odontogener, meistens periapikaler Entzündungsprozesse.

Intraorale Fisteln

Durchbruch im Bereich des Alveolarfortsatzes über dem betroffenen Zahn.

Symptomatik:

Sondierbarer, meistens vestibulär, seltener palatinal oder lingual gelegener Fistelgang mit Sekretentleerung.

Differenzialdiagnose:

Aktinomykose.

Therapie:

  • Extraktion oder Wurzelspitzenresektion des betroffenen Zahnes.
  • Kürettage des Fistelganges.
  • Nach diesen Maßnahmen heilt die Fistel in der Regel ab.

Extraorale Fistel

Durchbruch im Oberkiefer oberhalb oder im Unterkiefer unterhalb der Umschlagsfalte nach extraoral durch die Haut.

Symptomatik:

Sondierbarer extraoraler Fistelgang mit trichterförmiger Einziehung im Wangenbereich, in der perimandibulären Region oder im Kinnbereich; in der Regel nach Spontandurchbruch eines odontogenen subkutanen Abszesses entstanden.

Therapie:

  • Extraktion oder Wurzelspitzenresektion des betroffenen Zahnes.
  • Kürettage des Fistelganges.
  • Nach Abheilung ist in der Regel noch eine Korrektur der äußeren Narbe erforderlich.
Extraorale Fistel, ausgehend von 14
Extraorale Fistel, ausgehend von 14
Apikales Granulom 14 trotz einwandfreier Wurzelfüllung
Apikales Granulom 14 trotz einwandfreier Wurzelfüllung
Extraorale Fistel, ausgehend von 41
Extraorale Fistel, ausgehend von 41