Schleimhaut- Erkrankungen

Herpes labialis

Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus.

Symptomatik:

Plötzliches schubweises Auftreten von glasstecknadelkopf- bis linsengroßen Bläschen an den Lippen, besonders an den Mundwinkeln. Die Bläschen enthalten klare Flüssigkeit, die sich bald durch Eiterbildung trübt. Sie platzen schließlich, bedecken sich mit Borken und Krusten und heilen ohne Narbenbildung nach 8 bis 10 Tagen ab.

Differenzialdiagnose:

Herpes zoster, Herpes bei HIV-Infektion.

Therapie:

Virustatikum Aciclovir.

Herpes labialis
Herpes labialis

Herpes mucosae oris

Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus.

Symptomatik:

Der Herpes befällt Gingiva, Alveolarkamm und den harten Gaumen, die bewegliche Schleimhaut ist nicht betroffen. Das Bläschenstadium ist kürzer als beim Herpes labialis. Schon am Beginn können scharf begrenzte Erosionen auftreten, die konfluieren.

Differenzialdiagnose:

Herpes zoster, Herpes bei HIV-Infektion.

Therapie:

Virustatikum Aciclovir.

Herpes mucosae oris (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Herpes mucosae oris (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)

Gingivo-Stomatitis herpetica (Stomatitis aphthosa)

Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus.

Symptomatik:

Die Erkrankung tritt hauptsächlich bei Kindern, seltener bei Jugendlichen und Erwachsenen auf und beginnt mit hohem Fieber. In der Regel ist die ganze Mundschleimhaut befallen. Es bilden sich schubweise rundliche bis ovale, scharf begrenzte graugelbliche schmerzhafte Erosionen mit rotem Hof, die aus zartwandigen kurzlebigen Bläschen entstanden sind. Gingiva und Mundschleimhaut sind geschwollen. Foetor ex ore, Lymphandenits der regionären Lymphknoten.

Differenzialdiagnose:

Bakterielle Gingivo-Stomatitis.

Therapie:

  • Virustatikum Aciclovir.
  • Bei bakterieller Sekundärinfektion Mundspülungen mit einem desinfizierenden Mundwasser und Pinselungen mit Betaisodona.
Gingivo-Stomatitis herpetica (Stomatitis aphthosa)
Gingivo-Stomatitis herpetica (Stomatitis aphthosa)

Herpes zoster

Zweiterkrankung nach Infektion mit dem Varicellen-Virus. Nach der Erstinfektion, die meistens im Kindesalter unter dem Krankheitsbild der Windpocken abläuft, verbleiben Viren in den Ganglien der Spinalnerven oder der Hirnnerven, wo sie latent vegetieren und in späterem Lebensalter einen Herpes zoster auslösen können.

Symptomatik:

Der Herpes zoster tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf und befällt das Innervationsgebiet eines Ganglions. Bei der am häufigsten vorkommenden Form, der Gürtelrose, ist ein Spinalganglion betroffen.

Im Kopfbereich gibt es die folgenden Formen:

  • Zoster des 2. oder 3. Trigeminusastes:
    Im Ausbreitungsgebiet des betroffenen Nervs treten innerhalb kurzer Zeit im Bereich der ödematös geschwollenen Haut und Schleimhaut dunkelrote Flecken und Bläschen mit anfangs klarem, später eitrigem Inhalt auf, die aufplatzen und sich mit Schorf bedecken. Die Mundschleimhauteffloreszenzen treten erst etwas später als konfluierende Erosionen auf, die mit gelblichgrauen oder weißlichen Belägen bedeckt sind.
    Nach der Abheilung bleiben vielfach neuralgiforme Beschwerden zurück.
  • Zoster ophthalmicus:
    Im Ausbreitungsgebiet des 1. Trigeminusastes mit Befall der Stirn-, Vorderkopf- und Augenregion.
  • Zoster oticus:
    Im Bereich des Ganglion geniculi: Ohrmuschel, Gehörgang, vordere zwei Drittel der Zunge mit häufigem Ausfall des N. facialis  und Geschmacksstörungen.

Differenzialdiagnose:

HIV-Infektion.

Therapie:

  • Virustatikum Aciclovir.
  • Gegebenenfalls wiederholte Leitungsanästhesien.
Herpes zoster des rechten 3. Trigeminusastes
Herpes zoster des rechten 3. Trigeminusastes
Herpes zoster des rechten 3. Trigeminusastes
Herpes zoster des rechten 3. Trigeminusastes