Prophylaxe

Zur perfekten Munghygiene gehören nicht nur die richtige Zahnbürste, die Putztechnik und Zahnpasta, sondern auch Hilfsmittel. Das bekannteste Hilfsmittel ist die Zahnseide.

Zahnseide: Es gibt gewachste und ungewachste Zahnseide. Für Anfänger ist es besser, die gewachste Zahnseide zu benutzen. Sie ist durch die zusätzliche Beschichtung etwas dicker, lässt sich besser halten, leichter über die Kontaktpunkte führen und fasert nicht so schnell auf.

Zahnseide mit Spender
Zahnseide mit Spender<br>
Handhabung der Zahnseide
Handhabung der Zahnseide
Spezielle Zahnseide mit starrem Anfang für Brücken
Spezielle Zahnseide mit starrem Anfang für Brücken

Dento-Tape (Zahnband): Das Dento-Tape ist eine bandförmige Zahnseide, etwas dicker als die normale Zahnseide, und hat durch seine Breite einen guten Reinigungseffekt. Es ist nur geeignet für Patienten mit ausreichend durchlässigen Kontaktpunkten.

Superfloss: Eine Sonderform der Zahnseide (Abb. 9), hat einen normalen Zahnseidenteil, einen bauschigen Abschnitt und ein versteiftes Ende zum Einfädeln. Diese Sonderform nennt man Superfloss. Sie ist gut bei leicht erweiterten Zwischenräumen. Das bauschige Ende kann sich einlagern und somit gründlicher reinigen.

Dreikanthölzer: Dreikanthölzer, auch Zahnhölzer genannt, haben einen dreieckigen Querschnitt und sind aus sehr weichem Holz hergestellt. Einige Zahnhölzer sind mit Fluoriden präpariert. Die Handhabung ist einfacher als bei der Zahnseide, allerdings ist die Reinigung nicht so zuverlässig. Die Anwendung sollte nur bei erweiterten Zahnzwischenräumen empfohlen werden.

Interdentalbürstchen: Diese sehr kleinen Bürstchen reinigen Approximalräume, die nicht mehr mit dem Gewebe der Papille ausgefüllt sind, z.B. bei parodontitisbedingtem Knochenabbau oder bei approximal freiliegenden Wurzeln. Die Bürstchen haben verschiedene Formen (zylindrisch oder konisch) und Durchmesser.

Zahnfleischstimulator: Dies sind Gummispitzen mit einem geringen Reinigungseffekt. Sie dienen mehr der Straffung und Formung des Weichgewebes, besonders nach parodontalchirurgischen Eingriffen.

Mundduschen: Sie haben einen erfrischenden und grob reinigenden, auf das Zahnfleisch massierenden Effekt, eignen sich aber nicht zur Plaqueentfernung. Die Munddusche ersetzt nicht die Zahnbürste. Bei der Anwendung muss unbedingt die Gebrauchsanweisung eingehalten werden, hier insbesondere die Ausrichtung des Wasserstrahls.

Medikamente: Sie können vielfältige Wirkungen haben. Dazu gehören bakterien- und entzündungshemmende Verbindungen sowie Medikamente zur Plaquereduzierung. Als Spüllösung, Gellack oder Zusätze in Zahnpasten etc. werden sie eingesetzt. Plaquehemmend wirken z.B. Chlorhexidin (CHX), Zinnfluorid und Triclosan.

CHX hat hierbei die größte Bedeutung, da es neben der Verhinderung von Plaque auch auf bereits bestehende Plaque wirkt. Es wirkt antibakteriell, antimykotisch und hemmt die Anlagerung von Bakterien auf den Zähnen. Es bleibt auf Belägen und der Mundschleimhaut haften und hat dadurch eine lange Wirkungsdauer (Depotwirkung). Als Langzeitmittel ist es aber nicht geeignet, da dann Geschmacksstörungen, Verfärbungen von Zähnen, Zahnersatz und Zunge sowie schmerzhafte Abschilferungen der oberflächlichen Mundschleimhaut auftreten können.

Triclosan wirkt antimikrobiell. Es wirkt plaquehemmend und mit Zusätzen auch zahnsteinhemmend. Es ist nach heutigem Wissensstand auch über längere Zeit anwendbar.

Zinnfluorid ist plaquehemmend und remineralisierend. Auch ist es unbedenklich über längere Zeit anwendbar, kann aber zu gelblichen Zahnverfärbungen führen.