Zahn- Mund- Kieferheilkunde

Als klinische Zahnkrone bezeichnet man den Teil des natürlichen Zahnes, der aus dem Zahnfleisch herausragt. Werden Teile davon bei Karies oder einem Trauma zerstört, können sie durch Füllungen oder, wo diese nicht mehr möglich sind, durch Kronen ersetzt werden. Nach den eingesetzten Materialien unterscheidet man folgende Kronen:

Vollgusskronen werden komplett aus Metall gefertigt. Silberfarbene können aus einer Palladiumbasislegierung oder Titan bestehen (Nichtedelmetalle = NEM). Goldfarbene bestehen aus Legierungen mit mehr oder weniger hohem Goldanteil (hoch goldhaltig/goldreduziert).

Verblendkronen bestehen aus einem dünnen Metallgerüst, welches mit Kunststoffen bzw. Keramik individuell zahnfarben verblendet wird.

Mantelkronen oder Jacketkronen sind zahnfarben und haben kein Metallgerüst, werden also ausschließlich aus Polymeren oder Keramik hergestellt.

Teilkronen werden so bezeichnet, weil sie nur einen Teil des Zahnes ersetzen. Je nach ihrer Größe bezeichnet man sie auch als Halb- oder Dreiviertelkronen. Sie können aus Metall, Keramik oder Kunststoff hergestellt werden. Der Übergang vom Inlay/Onlay (Einlage- bzw. Auflagefüllung) zur Teilkrone ist fließend.

Darüber hinaus unterscheidet man Kronen nach konstruktionsspezifischen Besonderheiten  (z.B. Stiftkronen, Teleskopkronen).

Indikation für Kronen

Am häufigsten werden Kronen bei größerem Hartsubstanzverlust durch Karies bzw. Trauma (Unfall) zur Wiederherstellung des Zahnes eingesetzt (Abb2). Weniger häufig werden Zähne wegen einer starken Verfärbung überkront. Ursachen solcher Verfärbungen können sein: Antibiotika (Tetrazykline) während der Zahnbildungsphase; Einnahme von zu viel Fluorid (Fluorose); abgestorbenen oder entfernte Pulpa nach Trauma bzw. Wurzelkanalbehandlung.

Auch Schmelzhypoplasien und Formabweichungen können Anlass für eine Therapie mit Kronen sein. Bei der Schmelzhypoplasie war die Schmelzbildung gestört. Die Zahnoberfläche ist übersät mit einer Vielzahl von Grübchen. In diese lagern sich mit der Zeit Pigmente aus der Nahrung ein, was zu unschönen Verfärbungen führt. Bei Verfärbungen und Hypoplasien kann alternativ zur Krone die Möglichkeit der Aufhellung und Verblendung solcher Zähne durch Veneers geprüft werden (Keramikverblendschalen).

Formabweichungen entstehen während der Zahnbildung entweder durch Allgemeinerkrankungen (z.B. Rachitis/Lues) oder sind angeboren (Vererbung).

Weitere seltene Indikationen sind:

  • Lückenschluss bei Diastema durch Überkronung der auf Lücke stehenden Frontzähne,
  • Zahnstellungsbesonderheiten
  • Neben der Wiederherstellung des Einzelzahnes dienen Kronen in der Therapie des Lückengebisses als Brückenanker oder Halteelemente
Vollgusskrone
Vollgusskrone
Verblendkrone
Verblendkrone
Mantelkrone
Mantelkrone
A – Modell mit SägestumpfB – Verblendkrone
A – Modell mit Sägestumpf<br>B – Verblendkrone
Teilkrone
Teilkrone
Kronentherapie an 44-45-46
Kronentherapie an 44-45-46
Schmelzanomalie
Schmelzanomalie
Veneer
Veneer