Der Organismus besitzt ein immunologisches Abwehrsystem gegen eingedrungene Antigene pathogener Mikroorganismen (Bakterien, Viren) und ihrer Toxine, sowie Parasiten und Tumorzellen. Träger dieses Immunsystems sind T- und B-Lymphozyten. Antigene sind körperfremde Stoffe, die nach Eindringen in den Organismus eine Antikörperbildung durch T- und B-Lymphozyten induzieren.
Die T-Zellen bilden zellgebundene Antikörper und erlangen ihre Immunkompetenz im Thymus. Sie verlassen dieses Organ als spezifisch antigenreaktive T-Lymphozyten und zirkulieren im Blut, wo sie 60 - 70 % der Lymphozyten ausmachen.
Die B-Zellen bilden humorale Antikörper und entstehen im Knochenmark. Als immunkompetente langlebige Lymphozyten siedeln sie sich in den Lymphknotenfollikeln und in der Milzpulpa an; im Blut stellen sie 10 - 20 % der Lymphozyten.
Antikörper werden nach Erstkontakt des Antigens mit immunkompetenten T- und B-Lymphozyten gebildet, die damit zu antigenaktivierten Immunoblasten werden. Antikörper und sensibilisierte Zellen verbleiben nach ihrer Entstehung im Körper und verleihen dem Organismus eine Immunität gegen eine erneute Infektion mit den spezifischen Antigenen.
Bei der aktiven Schutzimpfung macht man sich dieses Phänomen zunutze. Es wird eine künstliche Infektion mit Mikroorganismen oder ihren Toxinen gesetzt, deren krankmachende Eigenschaften durch eine entsprechende Vorbehandlung auf ein Minimum reduziert wurden, während die Antigeneigenschaft und damit die Fähigkeit zur Induktion der Antikörperbildung erhalten bleibt.
Eine Antigen-Antikörper-Reaktion tritt bei einem Zweitkontakt mit dem Antigen ein. Dabei wird das Antigen normalerweise von den vorhandenen Antikörpern neutralisiert und unschädlich gemacht. Bei überschießender Reaktion kommt es jedoch zu allergischen Reaktionen.
Im Rahmen der Immunpathologie unterscheidet man Immundefekte und Überempfindlichkeitstraktionen. Immundefekte beinhalten einen Ausfall oder eine Beeinträchtigung zellulärer oder humoraler Immunfuktionen. Man unterscheidet angeborene (primäre) und erworbene (sekundäre) Immundefekte.
Überempfindlichkeitsreaktionen der immunologischen Abwehrfunktionen werden unter dem Begriff Allergie zusammengefasst. Von besonderer Bedeutung für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sind insbesondere das erworbene Immundefekt-Syndrom (AIDS) und Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie).