Erreger des Wundstarrkrampfs ist das Clostridium tetani, ein in Sporenform ubiquitär, besonders in der Erde vorkommendes anaerob wachsendes Stäbchen, das über eine Wunde in den Organismus eindringt.
Infektionsgefährdet sind Verletzungen, die mit Erde oder Straßenstaub in Berührung gekommen sind und durch tiefe Taschen und Wundnekrosen eine mangelhafte Sauerstoffversorgung aufweisen. Unter diesen Bedingungen entstehen aus den Sporen die vegetativen Formen, die ein für die Entwicklung des Krankheitsbildes verantwortliches Toxin bilden, das in das Zentralnervensystem eindringt, dort irreversibel gebunden wird und danach therapeutisch nicht mehr beeinflussbar ist.
Die Inkubationszeit des Tetanus liegt zwischen 3 und 60 Tagen. Je schwerer die Infektion ist, desto kürzer ist die Inkubationszeit.
Symptomatik:
Schweregrad I: Krämpfe der Fazialismuskulatur (Risus sardonicus) und der Kaumuskulatur mit Kieferklemme (Trismus), tonische Muskelstarre (Rigor) der Nacken-, Rücken-, Bauch- und Extremitätenmuskulatur, Opistotonus durch Dorsalflexion des Kopfes mit Lordose der Wirbelsäule.
Schweregrad II: Symptome von I und generalisierte klonische Krampfanfälle.
Schweregrad III: Symptome von II und schwere Bronchial- und Zwerchfellkrämpfe mit Erstickungsanfällen.
Therapie (Behandlung auf Intensivstation):
Aktive Immunisierung wird durch mehrmalige Injektion von Tetanustoxoid (Tetanol, Tetamum, Tetasorbat, T-Immun) erreicht. Tetanustoxoid ist ein Tetanustoxin, das durch Behandlung mit Formol seine Toxizität, nicht aber seine Antigeneigenschaft eingebüßt hat, und daher die eigene Antigenproduktion anregt.
Grundimmunisierung als Dauerschutz gegen Tetanus:
Simultanimpfung bei infektionsgefährdeter Verletzung:
Tetanusprophylaxe nach infektionsgefährdeter Verletzung, die außerhalb – in Fußbodennähe auch innerhalb – geschlossener Gebäude entstanden ist: