Ätiologie:
Laterognathien des Unterkiefers können durch Faktoren innerhalb der Zahnreihe – wie Seitenverschiebung infolge vorzeitigen Zahnverlustes oder seitlicher Zwangsbiss – sowie durch Faktoren außerhalb der Zahnreihe – wie einseitige Über- und Unterentwicklung – zustande kommen.
Einseitige mandibuläre Prognathie (progene Laterognathie):
Einseitige Überentwicklung des Unterkiefers.
Symptomatik:
Gleichmäßige Vergrößerung der befallenen Unterkieferseite. Kinn nach vorn verlagert und nach der gesunden Seite verschoben. Kieferwinkel der erkrankten Seite steht tiefer. Der Oberkiefer passt sich der Unterkieferposition teilweise an. Zahnreihen verschoben, offener Biss auf der betroffenen Seite und Kreuzbiss auf der Gegenseite.
Therapie:
Entsteht im Laufe einiger Monate oder Jahre zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr. Genese unbekannt. Möglicherweise handelt es sich um eine epiphysäre Überschussbildung kurz vor dem Abschluss des Schädelwachstums.
Symptomatik:
Entspricht der Symptomatik bei einseitiger mandibulärer Prognathie.
Im Röntgenbild ist die Vergrößerung des Gelenkfortsatzes und des Kondylus erkennbar.
Therapie:
Einseitige Unterentwicklung des Unterkiefers infolge einer erblich bedingten Wachstumshemmung oder nach Ankylose, Osteomyelitis oder Gelenkfortsatzfrakturen im Kindesalter.
Symptomatik:
Rücklage des Kinns mit Verschiebung zur kranken Seite mit Abflachung der gesunden Seite. Kieferwinkel abgeflacht. Nicht selten Okklusionsstörung. Bei Ankylose ist der aufsteigende Ast verkürzt. Nach Osteomyelitis können Teile des Unterkiefers extrem verkürzt sein. Bei stärkerer Kinnrücklage Vogelgesicht.
Therapie: