Klassifikation:
Bezüglich der Bezahnung:
Bezüglich der Lokalisation:
Symptomatik:
Reposition und Fixation der frakturierten Fragmente ohne Zuhilfenahme operativer Verfahren, ausgenommen Zahnentfernung aus dem Bruchspalt und operative Versorgung von Weichteilverletzungen.
Kontrollierte Spontanheilung:
Eine Spontanheilung von Knochenfrakturen ist möglich, wenn die Frakturenden nicht oder nur minimal gegeneinander beweglich sind.
Indikation:
Geschlossene Unterkieferfraktur ohne Dislokation und ohne Okklusionsstörung.
Therapie:
Monomaxilläre Fixation:
Interfragmentärer Schienenverband im Unterkiefer ohne intermaxilläre Fixation.
Indikation:
Nur geringe Dislokation und genügend Zähne in beiden Fragmenten.
Therapie:
Mandibulo-maxilläre Fixation:
Bimaxillärer Schienenverband mit intermaxillärer Fixation.
Indikation:
Behandlung von Frakturen im Seitenzahnbereich, und im aufsteigenden Ast sowie der nicht ausreichend mit einer monomaxillären Schiene zu stabilisierenden Frakturen der anterioren Region.
Voraussetzung: Ausreichende Bezahnung in allen Kieferabschnitten.
Therapie:
Befestigung von Frakturverbänden im zahnlosen und zahnarmen Kiefer und im Milch- und Wechselgebiss durch Drahtumschlingung und -aufhängung.
Reposition und Fixation frakturierter Knochenfragmente durch Osteosynthese.
Perimandibuläre Drahtumschlingung:
Fixation eines Schienenverbandes durch Drahtumschlingung des Unterkiefers.
Indikation:
Fixation von Prothesen, Schienen und Schienenteilen im unzureichend bezahnten Unterkiefer.
Therapie:
Zygomatiko-maxilläre Aufhängung des Unterkiefers:
Intermaxilläre Fixation durch Aufhängung der perimandibulären Drahtumschlingungen an den Jochbögen und am knöchernen Rand der Apertura piriformis (Vierpunktaufhängung).
Indikation:
Frakturen im Milch- und Wechselgebiss, wenn eine mandibulo-maxilläre Fixation erforderlich ist.
Bei Frakturen im zahnlosen und zahnarmen Unterkiefer von Erwachsenen ist das Verfahren heute weitgehend durch die funktionsstabile Osteosynthese verdrängt. Es wird hier nur noch angewandt, wenn bei stark atrophischem Unterkiefer eine Plattenosteosynthese auf Schwierigkeiten stoßen würde oder der Allgemeinzustand des Patienten eine solche Operation nicht zulässt.
Therapie:
Drahtnaht:
Älteste und einfachste Form der unterstützenden operativen Behandlung von Kieferfrakturen: Die Drahtnaht ist als Osteosynthese nicht ausreichend stabil. Die Fragmente werden durch sie lediglich adaptiert; zur Ausschaltung der Muskelkräfte ist daher immer ein Schienenverband mit mandibulo-maxillärer Fixation erforderlich.
Indikation:
Im Milch- und Wechselgebiss bei dislozierten Frakturen außerhalb der Zahnreihe oder bei freihändig nicht reponierbaren Frakturen innerhalb der Zahnreihe, wenn bei einer funktionsstabilen Osteosynthese mit Zahnkeimschädigungen gerechnet werden muss.
Bei Erwachsenen sind Drahtligaturen heute fast vollständig durch funktionsstabile Osteosynthesen verdrängt worden, weil diese ohne intermaxilläre Fixation auskommen.
Therapie:
Plattenosteosynthese:
Bei der Plattenosteosynthese wird eine Lochplatte über dem Frakturspalt mit Schrauben befestigt.
Zugschraubenosteosynthese:
Die Frakturflächen werden unter Druck miteinander verschraubt. Nur in dem schraubenkopffernen Fragment werden Bohrlöcher mit Gewinde angelegt (Gewindelöcher), während die Bohrlöcher im schraubenkopfnahen Fragment so weit geschnitten werden, dass die Schrauben darin gleiten können (Gleitlöcher). Beim Festziehen der Schrauben werden die Fragmente aufeinander gepresst.
Indikation:
Im Unterkiefer hauptsächlich bei Schrägfrakturen im Frontzahnbereich und in den Seitenzahnbereichen sowie bei Kieferwinkelfrakturen.
Therapie: