Reaktive Gewebsproliferationen auf entzündlicher, aber auch nicht entzündlicher Basis.
Überschussbildungen am Zahnfleischrand, wahrscheinlich ausgelöst durch entzündliche Reize des marginalen Parodontiums.
Histopathologisch werden verschiedene Formen unterschieden:
Symptomatik:
Die Riesenzellepulis, die Epulis granulomatosa und die Schwangerschaftsepulis haben weitgehend die gleiche Symptomatik:
Rundliche rote bis blaurote, weiche, von Mundschleimhaut überzogene Vorwölbung am Zahnfleischrand, die sich über mehrere benachbarte Parodontien erstrecken kann und nur am bezahnten Kiefer entsteht. Die Veränderung reicht oft unter Auseinanderdrängung der Zähne über den Interdentalraum hinaus bis auf die linguale oder palatinale Seite, so dass die Zähne zirkulär eingefasst werden. Die tumoröse Schwellung ist nicht selten gestielt, die Basis ist dann kleiner als der Durchmesser. Die Oberfläche kann durch Einbeißen der Gegenzähne und durch Verletzungen beim Kauen ulzeriert sein.
Eine Ausdehnung in den Knochen ist möglich. Durch Abbau des Alveolarknochens werden die Zähne locker.
Das Röntgenbild zeigt dann eine interdentale Aufhellung, die im Wurzelbereich der benachbarten Zähne scharf oder unscharf gegen den Kieferknochen abgegrenzt sein kann.
Die Epulis fibromatosa ist derb. Die Oberfläche hat die gleiche Farbe wie normale Schleimhaut. Eine zentrale Knochenbildung, wie sie bei der Epulis osteoplastica vorkommt, ist auf dem Röntgenbild zu erkennen.
Die Epuliden treten am häufigsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Das weibliche Geschlecht ist im Verhältnis 3:1 mehr betroffen als das männliche. Das Wachstum ist langsam und begrenzt. Gelegentlich – so z.B. in der Schwangerschaft – kann eine Epulis auch schnell wachsen und in kurzer Zeit eine erhebliche Größe annehmen. Hormonelle Einflüsse scheinen auf das Wachstum einen Einfluss zu haben.
Nach unvollständiger Entfernung kommt es meistens zu einem Rezidiv, aber auch eine Spontanrückbildung ist möglich.
Am zahnlosen Kiefer gibt es nur selten eine Epulis. Diese kann nach Extraktion der Zähne verblieben sein oder sich auf dem Boden einer Extraktionswunde gebildet haben.
Differenzialdiagnose:
Hyperplastische Gingivitis, hämatogene Metastase und andere Tumoren.
Therapie:
Bei fehlender Knochenbeteiligung:
Bei Knochenbeteiligung:
Entwickelt sich auf dem Boden kleiner Verletzungen und besteht aus Granulationsgewebe mit zahlreichen Gefäßen.
Symptomatik:
Erbsen- bis haselnussgroße nicht selten ulzerierte und leicht blutende Überschussbildungen der Mundschleimhaut, Gingiva, Zunge und Lippen. Spontane Abheilung oder Vernarbung mit Übergang in einen fibrösen Knoten sind möglich.
Differenzialdiagnose:
Epulis, andere Tumoren.
Therapie:
Entzündliche Hypoplasie, die sich in der Umgebung schwer resorbierbarer körperfremder Substanzen entwickelt, die artifiziell ins Gewebe gelangt sind (Talkumkristalle aus Gummihandschuhen, Nahtmaterial, Wurzelfüllmasse, Wundkegel, Wundpuder u.a.).
Histopathologisch findet man Granulationsgewebe mit Fremdkörperriesenzellen, manchmal auch epitheloidzellige Granulationen wie bei der Tuberkulose.
Symptomatik:
Mehr oder weniger scharf abgegrenzter Knoten im Bereich der Schleimhaut oder in der Tiefe der Weichteile.
Spontane Abheilung möglich oder Vernarbung mit Übergang in einen fibromähnlichen Knoten.
Im Knochen findet man eine Aufhellung, die scharf oder unscharf konturiert sein kann.
Differenzialdiagnose:
Epulis oder andere Tumoren, bei Knochenbefall Zyste oder Knochentumor.
Therapie:
Entsteht auf dem Boden chronischer traumatischer Reize als überschüssiges Narbengewebe mit entzündlicher Infiltration.
Symptomatik:
Differenzialdiagnose:
Bei Ulzeration Karzinom.
Therapie: