Geschwulst oder Hyperplasie des Bindegewebes mit scharfer Begrenzung. Das weiche Fibrom ist zellreich und faserarm, das harte Fibrom besteht vorwiegend aus kollagenen Fasern.
Symptomatik:
Langsames, verdrängendes Wachstum, das nach Erreichen einer gewissen Größe zum Stillstand kommen kann. Abgrenzung gegenüber dem gesunden Gewebe meistens durch eine Kapsel. Gelegentlich ist auch eine diffuses Wachstum ohne Kapsel vorhanden.
Die Fibrome der Haut oder Mundschleimhaut können breitbasig der Oberfläche aufsitzen oder gestielt sein. Die Oberfläche ist glatt. Bei mechanischen Läsionen kann es zu einem Ulkus kommen. Mundschleimhautfibrome finden sich am häufigsten an der Wangenschleimhaut, an der Gingiva in der Zunge und am Gaumen.
Differenzialdiagnose:
Myxome, Lipome, Fremdkörpergranulome, Reizfibrome, Speicheldrüsentumoren, Neurofibrome.
Therapie:
Zentraler Knochentumor, der nur selten im Kieferbereich und häufiger in den Epiphysen der langen Röhrenknochen vorkommt.
Symptomatik:
Selten Auftreibung des Kieferknochens.
Im Röntgenbild polyzystische Aufhellung ohne periostale Reaktion.
Differenzialdiagnose:
Zysten, andere osteolytische Tumoren, wie zentrales Riesenzellgranulom, eosinophiles Granulom, odontogene Tumoren, Chondrom, Sarkom.
Therapie:
Knochentumor mit osteoidem Gewebe, der ausschließlich im Schädelknochen, insbesondere in den Kieferknochen, vorkommt.
Symptomatik:
Auftreibung des Alveolarfortsatzes oder des Kiefers. Die Zähne können verdrängt und gelockert werden.
Das Röntgenbild zeigt entweder eine scharf begrenzte Aufhellung, deren Ränder meistens gelappt sind, oder eine polyzystische Zeichnung. Bei stärkerer Hartsubstanzbildung ist eine diffuse oder fleckenhafte Verschattung innerhalb der Aufhellung erkennbar. Daneben gibt es auch eine diffuse Verschattung.
Differenzialdiagnose:
Osteom, Osteosarkom, hartsubstanzbildende odontogene Tumoren, verkalktes Chondrom, Morbus Paget, fibröse Dysplasie.
Therapie:
Aggressive Fibromatose des Knochens.
Symptomatik:
Auftreibung des Kiefers mit Verdrängung der Zähne.
Im Röntgenbild unscharf begrenzte Aufhellung.
Differenzialdiagnose:
Osteosarkom.
Therapie:
Aus Fibroblasten und Histiozyten aufgebauter benigner Tumor.
Symptomatik:
Der relativ seltene Tumor kommt in der Gesichtshaut und in der Mundschleimhaut vor und bildet unscharf abgegrenzte weiche Knoten.
Differenzialdiagnose:
Fibrom, Lipom, Myxom, Speicheldrüsentumoren, Fremdkörpergranulom, Granuloma teleangiectaticum.
Therapie:
Lokal aggressiv wachsender, schleimbildender Tumor, wahrscheinlich odontogenen Ursprungs. Malassezsche Epithelreste können in seltenen Fällen vorkommen.
Symptomatik:
Vorkommen als zentraler Tumor im Kieferknochen mit Auftreibung des Knochens.
Das Röntgenbild zeigt überwiegend multilokuläre blasenartige Aufhellungen.
Differenzialdiagnose:
Ameloblastisches Fibrom, desmoplastisches Fibrom, andere zentrale Kiefertumoren.
Therapie:
Gutartige, langsam wachsende Geschwulst des Fettgewebes.
Symptomatik:
Vorkommen im Subkutanbereich und im submukösen Bereich der Mundhöhle. Weiche Konsistenz, Verschieblichkeit gegen die Oberfläche und die tieferen Schichten.
Differenzialdiagnose:
Weiches Fibrom, Neurofibrom, Lymphangiom, Myxom, Histiozytom, Speicheldrüsengeschwülste.
Therapie:
Gutartige Geschwulst des Knorpelgewebes.
Symptomatik:
Chondrome kommen solitär und multipel im Kiefer- und Schädelbereich, aber auch in der Zunge (Meckelscher Knorpel) vor. Die im Knochen gelegenen Chondrome sind allseitig von Knochen umgebenen (Enchondrome), man findet dann eine Auftreibung des Knochens. Chondrome können auch an der Außenseite des Knochens als rundliche Geschwülste von derb-elastischer Konsistenz mit bindegewebiger Kapsel lokalisiert sein (Ekchondrome).
Bei multiplem Befall muss mit einer malignen Entartung gerechnet werden.
Das Röntgenbild zeigt bei Enchondromen eine rundliche Aufhellung, bei stärkerer Verkalkung auch eine Verschattung der Knochenstruktur.
Differenzialdiagnose:
Zentrale Fibrome, Osteome, odontogene Tumoren, fibröse Dysplasie, Knochensarkome, Morbus Paget.
Therapie:
Gutartiger, nur im Kopfbereich, besonders am Unterkiefer vorkommender Tumor, der aus spongiösem oder kompaktem Knochen besteht.
Symptomatik:
Osteome können dem Kieferknochen aufsitzen oder zentral im Knochen gelegen sein. Bei großer Ausdehnung ist eine knochenharte Auftreibung erkennbar. In der Regel sistiert das Wachstum nach Ausreifung zu kompaktem Knochen (eburnisiertes Osteom).
Röntgenologisch findet man eine Knochenverdichtung, die in der Regel scharf gegen den gesunden Knochen abgegrenzt ist.
Differenzialdiagnose:
Ossifizierendes Fibrom, Chondrom, osteogenes Sarkom, hartsubstanzbildende odontogene Tumoren, fibröse Dysplasie, Morbus Paget, sklerosierende Osteomyelitis, Exostosen, Knochensklerosen.
Therapie:
Der selten vorkommende Tumor besteht aus einem Netz von Faserknochenbälkchen mit Osteoblasten und Osteoklasten in den Markräumen.
Symptomatik:
Auftreibung des Knochens. Der Tumor kann zentral, kortikal und subperiostal auftreten.
Röntgenologisch erkennt man eine rundliche oder ovale Verschattung mit scharfer Begrenzung durch eine schmale Aufhellungszone.
Differenzialdiagnose:
Wie bei Osteom.
Therapie:
Osteome im Kiefer- und Mittelgesichtsbereich mit überzähligen Zähnen, Hauttumoren (Lipome, Fibrome, Talgzysten) und Dickdarmpolypen.
Das Riesenzellgranulom des Knochens gleicht in seiner feingeweblichen Struktur der Epulis gigantocellularis und tritt im gesamten Skelett auf. Der Kieferbereich ist mit etwa 10 % betroffen. Die osteolytische Entität hat in der Regel Granulomcharakter; es gibt aber auch Fälle mit eindeutigem Tumorcharakter (Osteoklastom).
Symptomatik:
Meistens werden jüngere Menschen betroffen; der Unterkiefer wird häufiger befallen als der Oberkiefer. Der betroffene Kieferbereich kann leicht aufgetrieben sein.
Das Röntgenbild zeigt eine scharf begrenzte Aufhellung mit gelappten Rändern oder eine blasige polyzystische Struktur, aber auch eine umschriebene unscharf begrenzte Aufhellung.
Das Osteoklastom ist klinisch und röntgenologisch nicht von einem Riesenzellgranulom abzugrenzen.
Differenzialdiagnose:
Osteodystrophia fibrosa generalisata (Recklinghausen).
Bei monozystischer Struktur im Röntgenbild: Zentrales Fibrom, eosinophiles Granulom.
Bei polyzystischer Zeichnung im Röntgenbild: Fibröse Dysplasie, Ameloblastom.
Bei umschriebener unscharf begrenzter Aufhellung: Sarkome, zentrale Karzinome, Osteomyelitis, eosinophiles Granulom.
Therapie:
Gutartige, im Kieferbereich seltene Geschwulst der Muskulatur.
Das Leiomyom leitet sich von der glatten Muskulatur ab, das Rhabdomyom ist eine Geschwulst der quergestreiften Muskulatur.
Symptomatik:
Leiomyome kommen im Kiefer-Gesichts-Bereich in der Haut, seltener in der Schleimhaut als linsen- bis erbsengroße Knoten vor.
Das sehr seltene Rhabdomyom kommt in der Zunge vor.
Therapie:
Geschwulst umstrittener myogener, möglicherweise neurogener Herkunft.
Symptomatik:
Rundlicher derber Tumor mit glatter Schleimhautoberfläche bei Erwachsenen an den Zungenrändern, an den Lippen, im Mundboden und als zentraler Tumor des Kiefers. Bei Neugeborenen kann der Tumor am Alveolarfortsatz lokalisiert sein (Epulis congenita). In einem Teil der Fälle kann die deckende Schleimhaut leukoplakieartige Wucherungen aufweisen. In seltenen Fällen ist eine maligne Entartung möglich.
Therapie:
Hämangiome sind gutartige Tumoren oder geschwulstartige Hyperplasien, die an das Blutgefäßsystem angeschlossen sind.
Das kapilläre Hämangiom (Hämangioma simplex capillare) hat kapillarähnliche, von einem Endothel ausgekleidete Hohlräume.
Das kavernöse Hämangiom (Hämangioma simplex cavernosum) besteht aus größeren sinusartigen Hohlräumen.
Symptomatik:
Hämangiome sind meistens angeboren oder sie entwickeln sich kurz nach der Geburt. Das mehr oder weniger schnelle Wachstum kommt in der Regel innerhalb der ersten Lebensjahre zum Stillstand. Die Veränderungen können sich im Laufe der Zeit zurückbilden (Spontanheilung) oder zeitlebens bestehen bleiben, ohne weiter zu wachsen.
Daneben gibt es Spätformen, die bei Jugendlichen oder Erwachsenen auftreten.
Klinisch werden folgende Formen unterschieden:
Im Röntgenbild findet man polyzystische Aufhellungen oder eine wabige Struktur.
Eine gute Darstellung ist durch eine Arteriographie der A. carotis externa möglich.
Differenzialdiagnose:
Bei den in die tiefen Gewebsschichten reichenden Formen sind Lymphangiome, bei zentralen Kieferhämangiomen andere Knochentumoren, wie Ameloblastome, Riesenzellgranulome und eine fibröse Dysplasie anzugrenzen.
Therapie:
Naevus flammeus:
Hämangiome der Weichteile:
Zentrales Kieferhämangiom:
Gemmangiom:
Der gutartige Tumor, der erbsen- bis walnussgroß wird und im Gesicht und in der Gaumenschleimhaut vorkommt, besteht aus Gefäßsprossen, die ein Kapillarnetz bilden.
Hämangioperizytom:
Sonderform des kapillären Hämangioms. Der meistens gutartige, gelegentlich auch metastasierende und aggressiv wachsende Tumor kommt am Kopf, Hals und an der Zunge vor.
Glomustumor:
Gutartige neuro-myo-arterielle Geschwulst, die mit ihren Gefäßen zwischen arterielle und venöse Strombahn geschaltet ist.
Angiomyom:
Gutartige Gefäßwucherung, bei der besonders die Muskulatur beteiligt ist. Vorkommen im Gesicht und in der Mundhöhle.
Therapie dieser Gefäßgeschwülste:
Die gutartige in der Regel angeborene Geschwulst besteht aus Hohlräumen, die mit Lymphgefäßen in Verbindung stehen und Lymphe – gelegentlich auch Blut – enthalten. Man unterscheidet kapilläre, kavernöse und zystische Formen.
Symptomatik:
Vorkommen im Hals- und Wangenbereich und in der Zunge in diffuser Form, seltener als abgekapselter Knoten. Die Farbe ist graurot, die Oberfläche oft bläschenartig vorgewölbt.
Differenzialdiagnose:
Lipom und andere weiche Tumoren.
Therapie: