Die Schädelknochen bilden im Wesentlichen die gleichnamig benannten Kopfregionen des lebenden Menschen, wie z.B. die Stirn-, Scheitel-, Schläfen- oder Hinterhauptregion. Zu den Hirnschädelknochen zählt man somit das Stirnbein (Os frontale), die jeweils paarig angelegten Scheitelbeine (Os parietale) und Schläfenbeine (Os temporale) sowie das Hinterhauptsbein (Os occipitale) und das Keilbein (Os sphenoidale).
Beim Säugling und Kleinkind bestehen zwischen den einzelnen Knochen noch bindegewebig ausgefüllte Knochenlücken, deren Kreuzungsstellen als Fontanellen bezeichnet werden. Die kleinere Fontanelle befindet sich zwischen den beiden Scheitelbeinen und dem Hinterhauptsbein. Sie schließt sich im Verlauf der ersten vier Lebensmonate des Säuglings. Die große Fontanelle liegt zwischen den beiden Scheitelbeinen und den beiden beim Säugling noch nicht zusammengewachsenen Anteilen des Stirnbeins. Diese Fontanelle schließt sich in der Regel bis zum dritten Lebensjahr. Aufgrund der bindegewebig ausgefüllten Knochenlücken sind beim Neugeborenen die Schädelknochen gegeneinander verschiebbar, was während der Geburt die Anpassung des kindlichen Kopfes an die Form des Geburtskanals ermöglicht. Beim Erwachsenen verknöchern diese bindegewebigen Knochenlücken und werden dann jeweils als Knochennaht (Sutura) bezeichnet.
Die einzeln oder paarweise angelegten Knochen des Hirnschädels umgeben schützend das Gehirn und enthalten das Gehör- und Gleichgewichtsorgan. Die äußeren Knochenanteile werden als Schädeldach, die unteren als Schädelbasis bezeichnet. Die äußere Schädelbasis wird von Knochen des Hirn- und des Gesichtsschädels gebildet. An der Unterseite der Schläfenbeine befindet sich als ein Teil des Kiefergelenkes die Gelenkgrube (Fossa articularis) und der Gelenkhöcker (Tuberculum articulare). Im Hinterhauptsbein liegt das große Hinterhauptsloch (Foramen magnum). An dieser Stelle geht das Gehirn in das Rückmark über.