Anatomie

Unterkiefer, seitlich-schräge Ansicht

Der Unterkiefer (Mandibula) ist über das Kiefergelenk beweglich mit dem Schädel verbunden.
Der Unterkieferknochen besteht  aus dem hufeisenförmigen Unterkieferkörper (Corpus mandibulae), von dem jeweils auf beiden Seiten der aufsteigende Ast (Ramus mandibulae) ausgeht. Der Unterkieferkörper und der aufsteigende Ast bilden gemeinsam den Kieferwinkel (Angulus mandibulae). Am Unterkiefer unterscheidet man drei Fortsätze: Der Alveolarfortsatz (Processus alveolaris) liegt oberhalb des Unterkieferkörpers und bildet die Zahnfächer (Alveolen) zur Aufnahme der Unterkieferzähne. Vom aufsteigenden Ast gehen zwei weitere Fortsätze aus: Der Gelenkfortsatz (Processus condylaris bzw. Processus articularis) mit seinem walzenförmigen Gelenkkopf (Caput mandibulae oder Condylus) bildet den beweglichen Teil des Kiefergelenks.

Der Muskelfortsatz (Processus coronoideus bzw. Processus muscularis) dient dem Schläfenmuskel (Musculus temporalis) als Ansatzstelle. Die Kontraktion der horizontal verlaufenden Anteile dieses Muskels bewirkt eine Rückbewegung des Unterkiefers, während die vertikalen Muskelanteile mit zum Kieferschluss beitragen.

Knochenöffnungen des Unterkiefers

Knochenöffnungen des Unterkiefers

Auf der Innenseite des aufsteigenden Astes befindet sich etwa in Höhe der Zahnkronen das Unterkieferloch (Foramen mandibulae), mit dem ein Knochenkanal (Canalis mandibulae) beginnt, der innerhalb des Unterkieferkörpers und unterhalb der Wurzelspitzen der Unterkieferzähne bis in die Region der Prämolaren verläuft. Dort, auf der Außenseite des Unterkieferkörpers, mündet dieser Kanal im Kinnloch (Foramen mentale). Innerhalb dieses Kanals verlaufen Blutgefäße sowie der Nerv, der u.a. die Zähne des Unterkiefers sensibel versorgt.