Eine vergrößerte Frontzahnstufe (Kennzeichen des Distalbisses) liegt vor, wenn zwischen den Schneidezähnen von Ober- und Unterkiefer bei Schlussbiss ein sagittaler Abstand von 5 mm und mehr gemessen wird. Meistens ist zusätzlich eine Rücklage des Unterkiefers zu registrieren (Retrogenie).
Dabei kann die Oberkieferfront zusätzlich nach vorn oder nach hinten gekippt sein. Eine Kippung nach vorn wird als Anteinklination, eine Kippung nach hinten als Retroinklination bezeichnet. Eine genaue Diagnose der skelettalen Situation erfolgt durch die Auswertung eines Fernröntgenbildes.
Die Behandlungsbedürftigkeit ergibt sich aus der Beeinträchtigung der Kau- und Abbissfunktion, durch das Risiko einer parodontalen Schädigung (häufige Kombination von Distalbiss und tiefem Biss) sowie durch die Gefahr der Wachstumshemmung im Unterkiefer.