Fluorid ist ein Spurenelement. Es ist ein Bestandteil des pflanzlichen und tierischen und damit auch des menschlichen Nahrungskreislaufes. Die Aufnahme von Fluorid hat eine kariesprophylaktische Wirkung. Diese beruht auf drei Mechanismen:
Während der Entwicklung des Zahnes, vor seinem Durchbruch in der Mundhöhle, werden Fluoride im Schmelz eingebaut. Für die Karieshemmung ist eine lebenslängliche Verfügbarkeit geringer Fluoridkonzentrationen an der Zahnoberfläche von Bedeutung. In unserer Nahrung befinden sich kleine Mengen Fluorid, und je nach Essgewohnheit kommt es zur täglichen Fluoridaufnahme von 0,2 bis 0,5 mg.
Der Einsatz von Fluoriden zur Karieshemmung erfolgt auf verschiedenen Wegen:
Da die Fluoride besonders durch direkte Kontakte mit den Zahnhartsubstanzen karieshemmend wirken, ist die lokale Fluoridierung zu favorisieren.
Dass Fluorid toxisch (giftig) ist, ist bekannt, doch bis heute wurde nicht nachgewiesen, dass die in der Zahnmedizin verwendeten Dosierungen eine schädigende Wirkung haben. Ausnahme ist die akute Überdosierung; dies kann aber nur absichtlich oder bei falscher Anwendung geschehen. Bei einer chronischen Überdosierung ist in der Zahnmedizin als einziger negativer Effekt die Dentalfluorose bekannt. Sie entsteht, wenn über Wochen oder Monate systemisch eine Überdosierung stattfindet. Die Merkmale einer Dentalfluorose sind weiße Flecken im und auf dem Zahnschmelz. Je nach Stärke können diese Flecken auch gelb oder orange sein. Bei weißlich verfärbtem Zahnschmelz ist die Widerstandsfähigkeit gegen Säuren nicht verringert.
Die Fluorid-Lacke sind in der Praxis den Gels überlegen. Sie können sparsamer aufgetragen werden, haften lange am Zahn und haben eine hohe Fluoridkonzentration. Durch die lange Verweildauer auf der Zahnoberfläche kommt es zur guten Fluorideinlagerung. Eine verbesserte Form der Fluoridlacke ist ein 0,7 %iger Difluorsilanlack, der trotz der niedrigen Konzentration einen sehr hohen Wirkungsgrad hat.
Fluoridierte Mündspüllösungen sind von der Effektivität mit den Fluoridgels zu vergleichen. Die Kariesreduktion ist abhängig von der Fluoridkonzentration in der Lösung und ihrem pH-Wert sowie der Häufigkeit des Spülens. Die Touchierlösungen enthalten in der Regel 1 % Fluorid. Sie werden Zahn für Zahn aufgetragen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Zähne mit einem dünnen Speichelfilm überzogen sind. Des Weiteren enthalten Zahnpasten Fluoride. Kinderzahnpasten, die bis zum siebten Lebensjahr verwendet werden, haben einen reduzierten Fluoridgehalt.