Kaum ein Mensch geht wirklich gerne zum Zahnarzt. Auch wenn es nur wenige zugeben, haben die meisten doch zumindest erheblichen Respekt vor dem Bohrer. Bei vielen Menschen ist die Angst sogar so groß, dass bereits das Geräusch des Bohrers Angstzustände oder Panik aufkommen lässt. Aber dies muss dank moderner Lasertechnologie nicht mehr sein. Mittlerweile kann der Laser auch wirkungsvoll in vielen Bereichen der Zahnmedizin eingesetzt werden, sodass Patienten unterschiedliche Maßnahmen wie die bohrerfreie Kariesbehandlung, sanftere Operationen, effektive Wurzelbehandlungen sowie die Therapie von Zahnfleischerkrankungen mit dem energiereichen Laserlicht zur Verfügung stehen.
Ein Laserstrahl ist nicht einfach gebündeltes Licht, sondern vielmehr künstlich gerichtete Lichtstrahlen einer bestimmten Wellenlänge. Die Strahlen streuen sich nicht, sondern laufen parallel und phasengleich. Dadurch wird das Laserlicht fokussiert und kann punktgenau sehr viel Energie abgeben, die zum Verschmelzen, Schneiden oder Verdampfen genutzt werden kann. Laserlicht ist erprobt und hat sich in den verschiedensten Bereichen durchgesetzt. In der Medizin wird es schon lange in der Augenheilkunde oder der Dermatologie eingesetzt. Zunehmend setzt sich der Laser auch in der Zahnheilkunde als sanfte und schmerzfreie Alternative durch. Besonders geeignet ist er als Bohrerersatz, zur Bakterien- und Keimabtötung sowie als Instrument in der Oralchirurgie.
Da die Therapie mit dem Laser als sanft und nahezu schmerzfrei empfunden wird, eignet sie sich besonders für Kinder, Angstpatienten und alle Personen mit mehr oder weniger ausgeprägter Angst vor dem Zahnarzt. Durch den Wegfall des als unangenehm empfundenen Bohrergeräusches, ist der Patient zudem entspannter und die Behandlung wird für alle Beteiligten einfacher.
Bei der Lasertherapie von Karies wird ein Erbium-Laser mit einer Wellenlänge von 2780 nm bis 2940 nm als Bohrerersatz verwendet. Der Laserstrahl wird auf das angegriffene Gewebe gerichtet und löst es sanft heraus, so dass es einfach abgesaugt werden kann. Der Patient spürt dabei lediglich eine Art leises Pochen im Mund. Da der Nerv nur kurzfristig gereizt wird, entstehen auch keine vergleichbaren Schmerzen wie beim klassischen Bohrer. Zudem werden durch den Laserstrahl gleichzeitig eventuell vorhandene Bakterien abgetötet und feinste Risse oder Spalten im Dentin versiegelt.
Für die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis ist der Laser sehr effektiv, da seine Bakterien vernichtende Wirkung hier besonders wertvoll ist. So tötet der Dentallaser zuverlässig alle Keime ab, die sich in den Zahnfleischtaschen angesiedelt haben und bewirkt eine schnellere Heilung. Auch in der Endodontie bei der Wurzelbehandlung kommt der Laser zum Einsatz, da die Lichtenergie an Stellen eingesetzt werden kann, wo konventionelle Maßnahmen nicht mehr hingelangen. Das Laserlicht erreicht auch tiefste Verzweigungen der Wurzelkanäle, wo es entzündetes Gewebe wirkungsvoll beseitigen kann. In der Oralchirurgie liegt der Vorteil des Lasers in der schnelleren Wundheilung und den geringeren Schwellungen und Schmerzen, die durch Laserschnitte verursacht werden.