Unsere „Ersten“ begleiten uns nur eine kurze Zeit im Leben. Zu vernachlässigen sind sie aber nicht. Schäden sollten behandelt werden, um die Nachfolgenden nicht zu gefährden.
Wie auch die bleibenden Zähne sind Kinderzähne für das Kauen von Nahrung von Bedeutung sowie für das einwandfreie Sprechen. Außerdem dienen sie als Platzhalter: Gehen sie vorzeitig verloren, kann ein Platzmangel im Gebiss die Folge sein. Abgesehen davon haben auch Kinder gerne gesunde Zähne, um frei heraus lachen zu können. Grundsätzlich gilt: Zahngesundheit im Milchgebiss sorgt für Zahngesundheit im bleibenden Gebiss.
Leider recht häufig. Während Karies im bleibenden Gebiss der ab 12-Jährigen deutlich zurückgegangen ist, ist sie im Milchzahngebiss gleichbleibend hoch. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) stellte 2005 bei nur gut der Hälfte aller Kinder ein naturgesundes Gebiss fest. Entscheidend dafür ist die Pflege durch die Eltern vom ersten Zahn an, d. h. die Entfernung aller Beläge durch Putzen.
Sie entsteht durch die lang andauernde, häufig über den Tag verteilte Gabe der Nuckelflasche mit zuckerhaltigen Getränken wie Tee und Fruchtsaft. Schon 15 % aller Dreijährigen leiden unter Nuckelflaschenkaries, Tendenz steigend. Meist trifft es die oberen Schneidezähne, in schweren Fällen müssen sie gezogen werden. Auch der mit Honig oder Sirup bestrichene Schnuller gefährdet die Zähne. Häufiges Nuckeln, egal ob mit Schnuller oder Daumen, kann auch zu Zahnfehlstellungen führen, mit der Folge eines offenen Bisses und Lispelns.
Ja, sie sollte es sogar. Je früher Karies an der Ausbreitung gehindert wird, umso besser. Geschieht dies nicht, kommt es zu einer schmerzhaften Entzündung des Nervs, die sich bis zum nachwachsenden Zahnkeim und den Kieferknochen ausbreitet. Kinder sind zur Behandlung aber nicht immer bereit. Dann machen oft erst eine Sedierung mit Medikamenten, Hypnose, Verwendung von Lachgas oder gar eine Vollnarkose einen Eingriff möglich.
Die Karies wird ausgebohrt und bis zum mittelgroßen Schaden mit einer Füllung versiegelt, z. B. mit Kompositen und Kompomeren sowie Glasionomerzement. Bei starker Zerstörung, meist am Backenzahn, kommt eine konfektionierte Krone aus medizinischem Edelstahl zum Einsatz. Stark zerstörte Frontzähne können mit Kronen aus zahnfarbenen Kompositen wieder aufgebaut werden. Eine Krone fürs Kind ist deutlich günstiger als beim Erwachsenen, sie fällt später mit dem Milchzahn aus.
Dann, wenn eine Sanierung aufgrund zu starker Zerstörung nicht mehr sinnvoll ist. Oft gibt es bei einer Entzündung aber die Möglichkeit, den Milchzahn mit einer Wurzelbehandlung zu erhalten. Weitere Gründe zum Entfernen können sein, wenn der Milchzahn den Durchbruch des bleibenden Zahns verhindert oder vor einer kieferorthopädischen Behandlung. Bei vorzeitig entstandenen Lücken ist in bestimmten Fällen ein herausnehmbarer oder festsitzender Lückenhalter nötig. Er verhindert das Wandern der Zähne und damit eine kieferorthopädische Nachfolgebehandlung.
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