Bei Kindern mit Spalten im Kiefer- und Gaumenbereich findet man entzündliche Veränderungen im Bereich der Nase, weil durch die offene Verbindung zwischen Mundhöhle und Nase ein chronischer Reizzustand besteht.
Die Entzündung kann auch über die Ohrtrompete auf das Mittelohr übergreifen. Bereits im Säuglingsalter haben etwa 20 bis 50 % der Gaumenspaltenkinder entzündliche Mittelohraffektionen, die schließlich zu einer Mittelohrschwerhörigkeit führen können.
Nicht selten sind die Gaumen- und Rachentonsillen entzündlich hypertrophiert.
Die Hals-Nasen-Ohrenärztlichen Maßnahmen umfassen eine Überwachung der Spaltenkinder im Entwicklungsalter, die bereits vor dem operativen Verschluss beginnen sollte.
Bei Mittelohraffektionen ist schon beim Säugling eine Therapie durch Ableitung des Sekrets mittels eines ins Mittelohr eingebrachten Plastikröhrchens und Antibiotikagaben indiziert. Der hierfür notwendige HNO-ärztliche Eingriff erfolgt in der Regel simultan während der Operation der Gaumenspalte.
Nach dem operativen Verschluss der Spalte kann bei Mundatmern noch die Operation einer nicht selten vorhandenen Nasenseptumdeviation erforderlich werden, die vor der Einschulung vorgenommen wird.
Eine hypertrophische Rachentonsille sollte zur Verbesserung der Nasenatmung entfernt werden.
Hypertrophische Gaumentonsillen sollten jedoch möglichst belassen werden, weil sich nach ihrer Entfernung die Sprache verschlechtern kann.
Bei resistenter Mittelohrschwerhörigkeit kommt ein mikrochirurgischer Eingriff in Frage. Bei therapieresistenter Schwerhörigkeit ist die rechtzeitige Versorgung mit einem Hörapparat erforderlich.
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