Sarkome sind nicht epitheliale maligne Tumoren.
Man unterscheidet weitgehend ausdifferenzierte Tumoren, die destruierend wachsen, aber nicht metastasieren von weiter entdifferenzierten Formen, die eine stärkere Zellpolymorphie aufweisen und metastasieren können.
Symptomatik:
Der Tumor kommt im Bereich der Muskulatur und der Faszien, aber auch im Knochen vor. Zentrale Fibrome im Kieferknochen können in Sarkome übergehen.
Vorkommen im Bereich der Mundhöhle in den Weichteilen, aber auch primäre Entstehung im Kieferknochen. Die Konsistenz ist bei faserreichen Tumoren derb, bei unreifen, rasch wachsenden Geschwülsten weich. Haut und Schleimhaut bleiben zunächst unversehrt. Erst in fortgeschrittenem Stadium kommt es zu Nekrosen und Ulzeration der Oberfläche.
Die primär im Knochen entstandenen Sarkome führen zu einer Knochenauftreibung und schließlich zu einem Durchbruch in die Weichteile. Im Röntgenbild findet man eine unscharf begrenzte Aufhellung.
Die stärker entdifferenzierten Sarkome metastasieren relativ früh auf dem Blutwege, wobei die Lunge zuerst befallen wird.
Differenzialdiagnose:
Gutartige Tumoren bei fehlender Ulzeration. Odontogener entzündlicher Prozess. Andere Sarkome, maligne Lymphome.
Primär im Knochen entstandene Sarkome müssen von anderen Knochentumoren mit röntgenologisch unscharfer Begrenzung abgegrenzt werden.
Therapie:
Sehr bösartiges, in den Weichteilen und im Knochen vorkommendes polymorphzelliges Sarkom aus fibroplastischen und histiozytären Zellen. Hier sind auch lymphogene Metastasen möglich.
Symptomatik: Wie Fibrosarkom, es sind hier allerdings auch lymphogene Metastasen möglich.
Differenzialdiagnose:
Andere Tumoren.
Therapie:
Leiomyosarkom:
Maligner Tumor der glatten Muskulatur.
Rhabdomyosarkom:
Maligner Tumor der Skelettmuskulatur.
Symptomatik:
Wie Fibrosarkom.
Differenzialdiagnose:
Andere Tumoren
Therapie:
Maligne Variante des Hämangioms. Entwicklung aus einem Hämangiom ist möglich.
Symptomatik und Differenzialdiagnose:
Wie Hämangiom, aber schnelles Wachstum.
Therapie:
Radikal-chirurgische Entfernung.
Multizentrischer vaskulärer sarkomatöser Tumor. Man unterscheidet vier verschiedene Formen:
Im Mundhöhlen- und Gesichtsbereich seltener maligner Tumor des Fettgewebes.
Symptomatik:
Lokalisation in den tieferen Gewebsschichten. Konsistenz fester als bei Lipomen, aber weicher als bei Fibrosarkomen. Metastasierung lymphogen.
Differenzialdiagnose:
Andere Tumoren.
Therapie:
Häufigster maligner Knochentumor, der zur Neubildung osteoider Substanz und zum Abbau des ortsständigen Knochens befähigt ist. Auftreten bereits im jugendlichen Alter, aber auch später.
Symptomatik:
Auftreibung des Knochens, Lockerung der Zähne, Schmerzen. Im Unterkiefer kann der N. mandibularis ausfallen. Nach Durchbruch des Periosts kann sich der Tumor auch in die Weichteile ausbreiten und ulzerieren. Im Oberkiefer ist ein Einbruch in die Kieferhöhle möglich.
Metastasierung vorwiegend hämatogen.
Röntgenologisch findet man bei Tumoren mit reichlich osteoiden Ablagerungen Verschattungen und bei stärker osteolytischen Formen Aufhellungen mit unscharfer Begrenzung. Bei Einbruch in die Kieferhöhle ist diese verschattet.
Differenzialdiagnose:
Bei reichlicher Osteoidbildung: Ossifizierendes Fibrom, Osteom, hartsubstanzbildende odontogene Tumoren, fibröse Dysplasie, Morbus Paget , Osteomyelitis sicca.
Bei mehr osteolytischen Formen: Zentrales Fibrom, Riesenzellgranulom, Osteoklastom, eosinophiles Granulom, Osteomyelitis.
Therapie:
Maligne Variante des Chondroms.
Symptomatik:
Auftreibung des Knochens. Im Röntgenbild unscharf begrenzte Aufhellung. Metastasen sind selten.
Differenzialdiagnose:
Osteosarkom und andere gutartige und bösartige Tumoren.
Therapie:
Morbus Hodgkin (Lymphogranulomatose):
Generalisierte Lymphknotenschwellungen, die hauptsächlich im dritten oder vierten Lebensjahrzehnt auftreten
Symptomatik:
Beginn meistens in der Halsregion, in seltenen Fällen auch im Mundhöhlen- und Rachenbereich. Die einzelnen Lymphknoten sind anfangs gegeneinander verschieblich, im fortgeschrittenen Stadium verbacken sie miteinander. Im weiteren Verlauf werden weitere Lymphknotenregionen sowie Milz, Leber und Knochenmark befallen.
Differenzialdiagnose:
Malignes Lymphom (Non-Hodkin-Lymphom), Lymphadenitis.
Therapie:
Malignes Lymphom (Non-Hodgkin-Lymphom):
Immunoblastisches Sarkom der Lymphknoten.
Symptomatik:
Kommt am häufigsten in den Halslymphknoten vor. In der Regel ist eine ganze Lymphknotengruppe befallen. Die befallenen Lymphknoten sind zunächst gegeneinander verschieblich. Später können sie miteinander und im fortgeschrittenen Stadium auch mit der Haut, der Halsmuskulatur und dem Unterkiefer verbacken sein.
Das maligne Lymphom kann auch in den Lymphknoten der Mundhöhle, an den Tonsillen, am Zungengrund, am Gaumen, in den Lippen und Wangen, am Zahnfleisch und im Mundboden auftreten. Bei oberflächlich gelegenen Tumoren kommt es schnell zu einer Ulzeration.
Metastasierung vorwiegend lymphogen.
Differenzialdiagnose:
Bei Befall der Halslymphknoten: Lymphadenitis, Lymphogranulom, Lymphknotentuberkulose, Morbus Boeck.
Bei Befall der Lymphknoten der Mundhöhle: Speicheldrüsentumoren, andere Sarkome, Karzinome oder gutartige Tumoren.
Therapie:
Burkitt-Lymphom:
Lymphoblastisches Sarkom des Kieferbereiches. Hauptsächlich in Afrika vorkommender Tumor, der vorwiegend bei 2- bis 14-jährigen Kindern auftritt. In den Tumorzellen wurde das Epstein-Barr-Virus gefunden, das als Erreger des Burkitt-Tumors angesehen wird.
Symptomatik:
Vorwiegend im Kieferbereich auftretender Tumor mit Auftreibung des Knochens. Durchbruch durch Knochen und Periost mit Ulzeration der Schleimhaut ist möglich.
Röntgenologisch findet man unscharf begrenzte Aufhellungen.
Differenzialdiagnose:
Andere Knochentumoren.
Therapie:
Tumor des Knochenmarks mit hohem Malignitätsgrad. Die Stammzellen sind unbekannt. Vorkommen hauptsächlich bei Jugendlichen.
Symptomatik:
Auftreibung des Knochens und Schmerzen. Durchbruch in die Weichteile möglich. Metastasierung vorwiegend hämatogen.
Röntgenbefund: Unregelmäßige Aufhellungen mit unscharfer Begrenzung.
Differenzialdiagnose:
Osteosarkom und andere intraossäre maligne Tumoren. Osteomyelitis.
Therapie:
Häufigster maligner Knochentumor. Das Tumorgewebe besteht aus unterschiedlich differenzierten Plasmazellen.
Symptomatik:
Der Tumor ist hauptsächlich im Schädel- und Kieferbereich lokalisiert und geht mit Schwellungen und Schmerzen einher.
Röntgenologisch findet man rundliche und polyzystische Aufhellungen, die oft ziemlich scharf begrenzt sind und auch zusammenfließen können. Bei Durchbruch des Tumors durch die Kortikalis wird die Begrenzung unscharf.
Das Plasmozytom tritt meistens multipel auf (multiples Plasmozytom, Morbus Kahler) und kann dann auch das übrige Skelett befallen. Als Ausdruck der Ausschüttung atypischer Eiweißkörper findet man im Harn Bence-Jones-Protein. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist extrem erhöht. Metastasen in Leber und Milz kommen vor. Die Prognose ist schlecht.
Das solitäre Plasmozytom ist seltener und hat eine günstigere Prognose. Allerdings kann es auch hier zu einer späteren Generalisation kommen.
In seltenen Fällen kann das Plasmozytom auch in den Weichteilen (Tonsillengegend, Nasen-Rachen-Bereich, Mundboden, Zunge, Gingiva) vorkommen.
Differenzialdiagnose:
Ameloblastom, zentrales Riesenzellgranulom, eosinophiles Granulom und andere Tumoren.
Therapie:
Multiples Plasmozytom:
Solitäres Plasmozytom:
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