Zu den nicht durch Plaque induzierten Gingivaläsionen zählen solche durch spezifische bakterielle Infektionen hervorgerufene (Streptokokken-Infekte, Tuberkulose, Gonorrhoe, Syphilis). Auch gingivale Beteiligungen bei Pilzinfektionen (siehe Soor) oder Virusinfektionen (z.B. Herpes) zählen hierunter. Weiterhin gehören gingivale Manifestationen systemischer Erkrankungen (Lichen planus, Pemphigoid) in diese Gruppe.
Durch allergische Reaktionen auf Materialien der Zahnheilkunde (z.B. Edelmetalle, Quecksilber, Nickel und Acryl), Inhaltsstoffen von Arzneimitteln, Zahnpasten, Mundspüllösungen etc. und Zusatzstoffen in z.B. Getränken oder Kaugummi können sich Erkrankungen und Veränderungen an der Gingiva ergeben. Da diese nicht der Plaque entstammen, gehören auch die allergischen Reaktionen zu dieser Gruppe.
Traumatische Gingivaläsionen finden sich vor allem bei zu aggressivem Putzverhalten: zu oft, mit zu harter Bürste und/oder zu hohem Anpressdruck. Verletzungen können aber auch bei der Nahrungsaufnahme entstehen. Über einen längeren Zeitraum entstandene gingivale Putzschäden zeigen sich als Verlust an befestigter Gingiva (Rezessionen). Der Übergang zu parodontalen Rezessionen ist fließend.
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