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MEDECO

M it der Zahnpflege zu Hause haben Sie Ihr Parodontitis-Er- krankungsrisiko in hohem Maße selbst in der Hand. Konkrete Empfehlungen und Anleitungen für Ih- re Mundhygiene geben wir Ihnen auch im Rahmen der reinigenden Behand- lung während der Parodontitistherapie sowie regelmäßig im Verlauf einer Pro- fessionellen Zahnreinigung. In dieser Prophylaxesitzung befreien wir Ihre Zähne mit speziellen Instrumenten von jeglichen Belägen und prüfen etwa den Zustand des Zahnfleisches im Hinblick auf Blutungen. Die Zahnreinigung in der Praxis ist auch Bestandteil der Vor- behandlung für eine nötige Parodonti- tisbehandlung. Worauf es bei der Mundhygiene zu Hause ankommt, erklärt Sylvia Fres- mann, Erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen e. V. Welche Empfehlungen zur Mundhygie- ne geben Sie Patienten mit einer Paro- dontitis? Das ist sehr individuell, abhängig etwa von der Zahnstellung und davon, was der Patient leisten kann. Wenn es zum Beispiel mit der Handzahnbürste und ihrer Handhabung nicht so gut klappt, dann empfehlen wir elektrische bzw. Schallzahnbürsten. Mit Letzteren ist die anzuwendende Technik für den Putz- erfolg sehr einfach, und man kann nicht viel falsch machen. Gibt es bestimmte Pflegemittel, die Sie empfehlen? Es gibt heute gute Zahnpasten mit In- haltsstoffen, die Bakterien bzw. die Ent- zündung in Schach halten können. Sie enthalten zum Beispiel Zinnfluoride, die sich günstig auf das Zahnfleisch auswir- ken, oder Triclosan, das eine gute Ent- zündungsvorbeugung bietet. Diese Zahnpasten eignen sich auch langfristig für den alltäglichen Gebrauch. Bei den Mundspüllösungen empfehlen wir zum Beispiel jene mit dem Wirkstoff Chlorhe- xidin, in hoher Dosierung für einen kurzen Zeitraum. Ob und welche Mund- spüllösung geeignet ist, hängt immer individuell vom Patienten ab. Worauf kommt es bei der Mundhygie- ne außerdem an? Ganz wichtig sind die Zahnzwischen- räume, weil dort die parodontale Ent- zündung beginnt. Da sich dieser Bereich nicht so einfach reinigen lässt, finden hier Bakterien und Beläge ideale Schlupfwinkel. Viele Patienten denken, dass man zur Mundhygiene immer die ungeliebte Zahnseide benutzen muss. Dabei gibt es auch Zahnzwischenraum- bürsten. Die empfehlen wir immer als Erstes, genau abgestimmt auf die Größe der Zwischenräume im Gebiss des Pati- enten. Wer damit nicht klarkommt, dem raten wir auch zu Airfloss, einem elektri- schen Hilfsmittel für eine sehr einfache Reinigung der Zahnzwischenräume. 11 Parodontitis Ihr Patientenmagazin  Ob es um die Behandlung einer Parodontitis geht, um ihre Nachsorge oder darum, der Entzündung des Zahn‑ halteapparates erst gar keine Chance zu geben: Die gründ- liche Reinigung der Zähne mit der bestmöglichen Entfer- nung aller Zahnbeläge spielt immer eine zentrale Rolle. Parodontitis bekämpfen und vermeiden Gute Mundhygiene und regelmäßig zur Prophylaxe Um eine Parodontitis zu vermeiden, sollten Sie – je nach Risiko – zwei- bis viermal im Jahr zur Kontrolle und Zahnreinigung in die Praxis kommen. keiten, die auf Zahnstein hindeuten, werden erfasst. Sind Zahnfleischtaschen über 3,5 mm Tiefe vorhanden und neigt das Zahn- fleisch zur Blutung, besteht der Verdacht auf eine Parodontitis. Erst die Befunderhebung zeigt, ob Zahnhaltefasern bereits zerstört und Knochen abgebaut sind. Dann wäre es höchste Zeit, die Entzündung mit einer sy- stematischen Behandlung zu stoppen. weitere Untersuchungen: Zusätzliche Informationen liefert das millimetergenaue Messen des Zahnfleischrückgangs und der unterschiedlichen Taschentiefen rund um jeden Zahn. Auch der Zahnlockerungsgrad sowie die Bisssituation und der Zahnersatz werden u. a. geprüft. Röntgenbilder: Sind Probleme im Ge- sundheitszustand Ihres Zahnhalteapparats erkennbar, fertigen wir im weiteren Schritt Röntgenaufnahmen an. Mit einer Panora- maschichtaufnahme und den Einzelaufnah- men der von Taschenbildung betroffenen Zähne haben wir eine konkrete Vorstellung vom Ausmaß des Knochenabbaus rund um die zahntragenden Bereiche. Nur so lässt sich der Verdacht bestätigen und eine geeig- nete Therapie wählen. Labortests: Bei Verdacht auf eine aggres- sive oder schwere Parodontitis liefert ein mikrobiologischer Test weitere Informatio- nen. Mit dem Test lassen sich Art und Men- ge der Parodontitisbakterien bestimmen. Mit einem Gentest kann der Verdacht auf eine hohe Parodontitisanfälligkeit bestätigt werden. Ein Speicheltest kann außerdem die Aktivität eines körpereigenen Enzyms prüfen, das den Knochenabbau antreibt. So kann zusätzlich eine gerade aktive Entzün- dungsreaktion nachgewiesen werden. Diagnose und Prognose: Neben der Diagnose ist auch die Prognose wichtig. Ha- ben die betroffenen Zähne eine realistische Chance auf Heilung oder nicht? Wenn etwa der verbleibende Zahnhalteapparat keine langfristige Funktion mehr zulässt, ist es oft nicht mehr sinnvoll, den Zahn zu erhalten. Bei der Frage, ob er entfernt werden soll oder nicht, gilt es auch zukünftigen Zahner- satz miteinzubeziehen. Behandlung: Entzündungsfreiheit ist das Ziel Die Erfolgsaussichten der Behandlung einer Parodontitis werden vom Schweregrad, bis- herigen Knochenverlust und der Gesamtpla- nung des Gebisses bestimmt. Das Ziel ist >>

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